Ein Brief unseres Bischof Dr. Christian Stäblein zur momentanen Situation in der Ukraine

Liebe Geschwister,

seit Tagen beten unsere Gemeinden an vielen Orten und Initiativen um Frieden in der Ukraine und in Osteuropa. Am gestrigen Tag mussten wir erleben, dass russische Truppen auf Befehl des russischen Präsidenten völkerrechtswidrig in die Ukraine einmarschiert sind. Nun müssen Menschen in der Ukraine, und nicht nur sie, Schlimmstes befürchten: Gewalt und Tod, Verlust der Heimat, Flucht. Viele Tote sind zu beklagen. Kinder, Männer, Frauen sterben, werden an Leib und Seele verletzt und fliehen. Wir erleben zugleich, dass trotz drohender Sanktionen an vielen Orten Russlands Frauen und Männer gegen diesen Krieg auf die Straße gehen. Russinnen und Russen sind nicht einverstanden mit dem, was der russische Präsident tut. Auch an andern Orten Europas und hier in Deutschland demonstrieren Menschen gegen den Krieg. Am Sonntag ruft die EKD gemeinsam mit anderen Veranstaltern zu einer Kundgebung am Brandenburger Tor auf.

Es braucht unser Gebet
Wir fragen uns, was wir angesichts dieser Situation tun können. An erster Stelle steht für uns das Gebet. Darum bitten wir Sie herzlich, die Kirchen und Gemeindehäuser für das Gebet und für Friedensandachten zu öffnen und dies auch sichtbar und hörbar zu tun. Offene Kirchen bieten einen Ort für Besinnung und Austausch. Trauer, Fassungslosigkeit und Wut haben hier einen Platz. Das Gebet hält die Sehnsucht nach Frieden und Stabilität wach und gibt auch den Betenden Kraft. Wir bitten Sie herzlich, darüber hinaus auch in den Gemeinden Raum zu geben zur Orientierung und zum Austausch der Positionen und Einschätzungen in diesen Tagen des Krieges. Es ist wichtig, darüber nicht stumm zu werden. Es besteht mit Sicherheit Bedarf nach Austausch darum, wie wir uns in dieser Situation in Europa verhalten, welche Haltung Christinnen und Christen dazu einnehmen. Ihre Friedensgebete und weiteren Angebote können Sie auf den EKBO-Seiten für die gesamte Landeskirche bekannt machen. Unsere Hilfe zählt.

Akute Hilfe ist nötig
Wir bitten Sie herzlich, die Diakonie Katastrophenhilfe und andere Spenden für die vom Krieg Betroffenen zu unterstützen – gegebenenfalls mit einer zusätzlichen Kollekte bei den Friedensandachten bzw. am kommenden Sonntag. Die Katastrophenhilfe hat eine verlässliche Struktur der Hilfe, die zum Einsatz kommt.

Diakonie Katastrophenhilfe, Berlin,
Evangelische Bank,
IBAN: DE68 5206 0410 0000 5025 02
BIC: GENODEF1EK1
Stichwort: Ukraine Krise

Es gibt in vielen Gemeinden weitere Hilfsorganisationen, Kontakte, Partnerschaften. Teilen Sie auch gern mit uns Initiativen der Hoffnung und Vorhaben der Hilfe.
https://www.ekbo.de/themen/kirche-politik/friedensarbeit/frieden-in-europa.html

Menschen sind verzweifelt auf der Flucht
Ankommende Menschen aus dem Kriegsgebiet werden unser Willkommen und unsere Hilfe sehr
schnell brauchen. Wir bitten Sie herzlich, sich in Ihren Gemeinden darauf einzustellen und vorzubereiten, dass akute Unterstützung und Bereitschaft zur Aufnahme gegebenenfalls dringend benötigt sein wird. Diese Hilfe wird, damit haben Etliche von Ihnen bereits Erfahrungen, mit Sicherheit in Nachbarschaftsinitiativen, zur Verfügung gestellten Räumen, Sammelaktionen und vielem mehr bestehen.

Danke für alles, was wir gemeinsam tun können, um uns dem Wahnsinn dieses Krieges entgegen zu stellen.

Gottes Friede sei mit Ihnen – mit uns allen.

Ihr / e
Dr. Christian Stäblein
Dr. Christina-Maria Bammel

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